Das Hilfswerk wurde 1994 durch eine Privatinitiative ins Leben gerufen. Durch einen glücklichen Zufall lernte ich Frau Hildegard Otto kennen, die seit über 30 Jahren in Bogota´ lebt. Seither betreuen wir gemeinsam La Flora, 2001 gründeten wir in Wangen den gemeinnützigen Verein „Kinderhilfe La Flora e.V.“.

Frau Otto organisiert das Projekt in Bogotá, verwaltet die Spenden und betreut die Menschen vor Ort. Geholfen werden kann aber nur, wenn die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, d. h. Geld aus Deutschland!

Unser Hauptanliegen ist es, vor allem den Kindern zu helfen. Das geschieht einerseits durch Paten, die wir hier in Deutschland für die Kinder gewinnen können. Die Übernahme einer Patenschaft bedeutet, das Kind mit 20 Euro monatlich zu unterstützen. Diese Summe reicht für die Grundver-sorgung, die die Kinder über die Lebensmittelgutscheine erhalten. Dann müssen natürlich noch Schulgeld, Schuluniform, Schulmaterial für die Kinder finanziert werden. Spenden, die nicht an eine Patenschaft gebunden sind, werden dort eingesetzt, wo die Not am größten ist. Das kann eine Tür oder ein Dach für die Behausung sein, ein Sack Zement für den Fußboden, ein Bett oder ein Gaskocher, Schuhe, Kleider, Matratzen, Decken für die Kinder, eine ärztliche Behandlung, Baby- nahrung, Medikamente, Schulgeld für Kinder ohne Paten….

In den vergangenen Jahren konnten wir schon sehr viel Not lindern. Dank größerer Zuwendungen aus der jährlichen Sternsingeraktion in unserer Kirchengemeinde St. Martin konnten wir größere und langfristige Projekte durchführen. Eine von diesen Spenden eingerichtete Schulspeisung wird als Stiftung von Ordensschwestern und Frauen aus der Umgebung betrieben. Hier erhalten mehrere hundert Kinder täglich eine warme Mahlzeit. Außerdem konnten wir einen Gemeinschafts- raum mit einer bescheidenen Bibliothek einrichten, in dem die Kinder Hausaufgaben machen, lesen, spielen, Gemeinschaft erleben und auch von ehrenamtlichen Helferinnen katechetisch unterrichtet werden.

Wegen der immer größer werdenden Bedrohung durch die Guerrilla, gerade in Gegenden am südlichen Stadtrand von Bogotá und in den Bergen, wird es für Frau Otto immer gefährlicher, nach La Flora zu fahren, um die Familien vor Ort zu betreuen und sich ein Bild zu machen, wo Hilfe am dringendsten nötig ist. Um die Menschen weiterhin gut und individuell betreuen zu können, stellt die Stiftung Ninos della Esperanza (FNE), mit der wir seit 2008 zusammenarbeiten ihr Büro zur Verfügung, in dem nun monatlich Sprechzeiten und Treffen mit den Familien aus La Flora stattfinden. Hilfesuchende werden empfangen, Sorgen angehört, Problemlösungen gesucht, Kleider, Medikamente und vor allem die Lebensmittelgutscheine werden verteilt.

Schulabschluss – und was dann?

Dank der großen Unterstützung vieler Spender, Freunde und Gönner wächst unser Hilfswerk ständig. Wir können immer mehr Not lindern, Familien betreuen und vor allem Kindern den Schulbesuch ermöglichen. So haben bereits die ersten „unserer“ Kinder die Schule erfolgreich abgeschlossen.Doch damit ist ein neues Problem aufgetaucht. Wie geht es mit den Schulabgängern weiter? Die Patenschaften enden ja in der Regel mit dem Schulabschluss. Außerdem reicht das Patengeld bei weitem nicht für eine Ausbildung und auch Jugendliche brauchen Lebensmittel. Zum Glück sind manche Paten bereit, die Kinder und Jugendlichen auch weiter zu unterstützen und ihnen sogar eine Ausbildung zu ermöglichen, die man sich in Kolumbien ja bezahlen lässt.

Doch die meisten stehen nach der Schule doch wieder vor dem Nichts und haben wenig Aussichten auf ein besseres Leben, da sie weder Arbeit finden, noch eine Ausbildung finanzieren können. Es droht die Gefahr, dass sie in das Straßenleben, in Kriminalität und Prostitution abgleiten.

Unser dringender Wunsch wäre, einen sog. Ausbildungsfond einzurichten, aus dem Jugendliche unterstützt und gefördert werden. Je nach Fähigkeiten und Begabungen könnte das eine Ausbildung in einem Handwerksberuf, im sozialen oder erzieherischen Bereich oder sogar im Umgang mit den modernen Kommunikationsmitteln sein. Dies würde aber nicht unerhebliche, zusätzliche Mittel erfordern, die regelmäßig und längerfristig zur Verfügung stehen, um den Erfolg des Ausbildungs-projektes zu gewährleisten. Wir würden uns natürlich über jede Unterstützung dieses Vorhabens sehr freuen.

Bei allen Bemühungen ist das, was wir für diese Menschen tun können, nur ein Tropfen auf den heißen Stein, angesichts des ganzen Elends in der Welt. Doch es ist besser, wenig zu tun als nichts!

Allein können wir gar nichts bewirken, wir brauchen die Unterstützung möglichst vieler. Dass wir diese Mithilfe und Mitsorge für die Ärmsten der Armen immer wieder erfahren dürfen, macht uns Mut und Hoffnung.

Ein herzliches Vergelt´s Gott an alle, die unsere Arbeit unterstützen.